FAQs: Häufige Fragen zur Füllhöhe und Ordnerwahl
Was bedeutet „Füllhöhe“ genau – und wie wird sie gemessen?
Füllhöhe bezeichnet die nutzbare Innenhöhe des Papierstapels, den die Mechanik sicher fasst. Bei Hebelordnern wird zwischen Unterkante der Drahtschlinge und Oberkante des Mechanikgehäuses gemessen; das Maß ist damit ein reines Innenmaß und nicht identisch mit der Außen‑Rückenbreite. Standard‑Füllhöhen für A4 bewegen sich typischerweise zwischen 10 mm und 65 mm.
Worin unterscheidet sich Füllhöhe von Rückenbreite?
Die Rückenbreite umfasst Deckelpappen und Mechanik und fällt konstruktiv größer aus als die Füllhöhe. Je nach Aufbau ergibt sich eine merkliche Differenz; bei 80‑mm‑Rücken liegen Füllhöhen in der Praxis oft im Bereich von etwa 70–75 mm. Für Kapazitätsentscheidungen ist daher stets die Füllhöhe maßgeblich, nicht das Außenmaß.
Wie viele Blätter passen in eine bestimmte Füllhöhe?
Als Näherung gilt: 10 Blatt 80 g/m² pro 1 mm Füllhöhe (≈ 0,1 mm pro Blatt). Beispiel: 50 mm Füllhöhe fassen ca. 450 Blatt (80 g/m²), 360 Blatt (100 g/m²) oder 300 Blatt (120 g/m²). Für 55 mm ergeben sich ca. 500/400/335 Blatt (80/100/120 g/m²).
Welche Füllhöhen sind gängig?
Im A4‑Alltag reichen verbreitete Stufen von 20 bis 65 mm; einzelne Linien gehen bis 80 mm. Ringbücher werden häufig in feineren Abstufungen (z. B. 20/30/40/50 mm) angeboten, Hebelordner typischerweise in ca. 35 mm, ca. 55 mm sowie größeren Varianten (65–80 mm).
Hebelordner oder Ringbuch – wann welches?
Hebelordner sind robust, standfest und auf große Aktenumfänge sowie häufiges Ein‑/Ausheften ausgelegt; Ringbücher sind schlanker und erleichtern das Blättern – ideal für Präsentation, Schulung und mobile Nutzung. Vier Ringe verteilen die Lochrandbelastung gleichmäßiger als zwei; D‑Ringe unterstützen sauberes Stapeln.
Wie wirkt sich die Papiergrammatur auf die Kapazität aus?
Höhere Grammaturen erhöhen den Stapel pro Blatt und reduzieren die Blattzahl bei gleicher Füllhöhe deutlich. Beispiel 30 mm: ca. 270 Blatt (80 g/m²), 215 Blatt (100 g/m²), 180 Blatt (120 g/m²). Das gilt entsprechend für andere Füllhöhen (40/50/55/80 mm).
Wie werden Register, Hüllen und Mechanik korrekt eingerechnet?
Register und Hüllen addieren Millimeter: Karton‑Register ca. 0,2–0,3 mm je Blatt, Kunststoff‑Register 0,15–0,25 mm, Hüllenregister 0,3–0,4 mm. Zusätzlich beansprucht die Mechanik rund 2–3 mm. Die Praxis empfiehlt einen Sicherheitsaufschlag von ca. 10–15 %, bei vielen Karton‑Registern eher bis 20 %.
Wie groß sollte die Reserve gewählt werden – und warum?
Eine Reserve von 10–15 % verbessert Blätterbarkeit und schont die Mechanik; bei häufigem Registereinsatz kann der Puffer größer ausfallen. Überfüllung führt zu erhöhter Lochrandbelastung und beschleunigtem Verschleiß der Mechanik.
Wie wird die passende Füllhöhe im Firmenordner‑Konfigurator bestimmt?
Vorgehen: Format festlegen, Mechanik wählen, Blattzahl/Grammatur sowie Zubehör angeben; daraus wird die erforderliche Füllhöhe berechnet. Anschließend die nächstgrößere Stufe wählen, um Reserve zu sichern. Der Konfigurator bietet gängige Stufen (z. B. 10/20/30/40/50/55/65 mm).
Welche typischen Fehler lassen sich vermeiden?
Zu geringe Füllhöhe (Ordner „quillt über“), Nichtberücksichtigung von Registern/Hüllen, zu geringe Reserve, falsche Mechanik für den Einsatz (z. B. Ringbuch für sehr dicke Akten), sowie unnötig große Rückenbreiten, die Regalplatz binden. Eine kurze Vorab‑Messung des Papierstapels bzw. die Rechner im Konfigurator reduzieren Fehlentscheidungen.
Wie schwer wird ein voll befüllter Ordner – und spielt das eine Rolle?
Gewicht beeinflusst Mobilität und Ergonomie: Ein 80‑mm‑Hebelordner kann bei Vollbefüllung bis etwa 4 kg wiegen. Als Orientierung wiegt ein A4‑Blatt 80 g/m² rund 4,99 g; bei 100 g/m² etwa 6,24 g, bei 120 g/m² etwa 7,48 g pro Blatt.
Welche Normen sind relevant?
Für die Formatangabe ist DIN A4 = 210 × 297 mm nach ISO 216 maßgeblich. Für archivfeste Ablage spielt DIN 6738 (Alterungsbeständigkeit von Papier) eine Rolle; entsprechende Papiere sind meist stärker und erhöhen die benötigte Füllhöhe.
Gibt es eine einfache Berechnungsformel für die Planung?
Mit 80 g/m² gilt als Faustformel: Füllhöhe ≈ Blattzahl × 0,1 mm + Register + Mechanikzuschlag (≈ 2–3 mm); danach auf die nächstgrößere verfügbare Stufe aufrunden. Das Vorgehen ist praxiserprobt und im Konfigurator hinterlegt.
Welche Rolle spielen Ausstattungsdetails bei der Entscheidung?
Radoösen und Griffloch erleichtern das Handling und erhöhen Standfestigkeit; ein Niederhalter stabilisiert den Stapel bei Teilbefüllung. Bei vielen Registern reduziert eine Vier‑Ring‑Mechanik das Ausreißen der Lochung gegenüber zwei Ringen.